SELLBACK (HINTERGRÜNDE)
Online-Daten-Marktplatz, Instrument zur Wertermittlung personenbezogener Daten, Konzept 2002/03
Ist sorgloses Verhalten im Umgang mit persönlichen Daten Ergebnis eines mangelnden SELBST_WERT_GEFÜHLS? Längst ist es nicht mehr allein der viel zitierte "Überwachungsstaat", der seinen Datenhunger stillt, sondern in vermehrtem Maße die Wirtschaft, die nach detaillierten Persönlichkeitsprofilen potentieller Kunden giert. Unvorstellbare Datenmengen werden elektronisch erfasst, vernetzt, weitergegeben, automatisch ausgewertet, interpretiert und immer wieder verkauft. Je aussagekräftiger persönliche Informationen, desto höher die Verwertbarkeit und der mögliche Gewinn (Steuerung des Konsumverhaltens) oder desto unwahrscheinlicher ein etwaiger Verlust (Abschätzen des Gefahrenrisikos z.B. bei Versicherungsgesellschaften). Unter dem Deckmantel der "Sicherheit" entzieht der Staat seinen Bürgern nicht erst seit 9/11 oftmals unbemerkt und nahezu unwidersprochen kostbare und einst hart erkämpfte Persönlichkeitsrechte. Unternehmen setzen auf den Belohnungseffekt und locken mit scheinbaren Rabatten und potentiellen Gewinnen. Häufig erfolgt die Herausgabe persönlicher Daten im Tausch gegen so genannte Bonuspunkte, doch sehr viel häufiger auch als unbemerkter Datenabfluss oder sogar Datenraub ohne Gegenleistung.

Jeder Mensch besitzt einen zunehmend anwachsenden, eigenwilligen Datenschatten, welchen er nicht mehr loswird. Begriffe wie Datenschutz oder Privacy sind für weite Teilen der Bevölkerung noch immer kein Thema, obwohl zahlreiche Sicherheitstools und Maßnahmen zur Verfügung stünden, um die persönliche Privatheit, Integrität und den damit verbundenen "Eigenwert" zu schützen. Gründe für den freizügigen Umgang mit persönlichen Daten gibt es mit Sicherheit viele. Irrige Annahmen wie: "Ich habe nichts zu verbergen" (Doch! Die eigene Intimsphäre), "Was kann ich schon dagegen tun?" oder "Angesichts der Datenflut haben meine Daten ohnehin keine Relevanz" sind nicht nur falsch sondern auch gefährlich. Letzteres mag zu Zeiten geringer Speicherkapazitäten und manueller Auswertverfahren vielleicht noch gestimmt haben. Inzwischen haben sich jedoch die Datenkapazitäten vervielfacht und die Rechenprozesse beschleunigt. Binnen kürzester Zeit lassen sich auf gezielte Anfrage aus scheinbar nutzlosen Datenhaufen automatisch DETAILLIERTE DATENPROFILE generieren, die als so genannte DATENSCHATTEN ihren Besitzern fortan nicht mehr von der Seite weichen. Darauf, WER diese Schatten zukünftig WIE interpretieren wird, hat der Besitzer weder Kontrolle noch Einfluss. Die Gefahr falscher Datenerhebungen und einseitiger Interpretationen ist groß, die Chance unrichtige Angaben zu korrigieren oder Daten zu löschen gering.

Die Datenschatten wachsen zu autonomen Gebilden heran, welche irgendwann "realer" als die dazugehörigen Besitzer sein werden. Die Nachweispflicht gegenüber dem eigenen Datenschatten, den man noch nicht einmal genau kennt, könnte zu einem unmöglichen Unterfangen werden. Noch gilt in unserem Rechtsstaat das Prinzip der Unschuldsvermutung und nicht das des Generalverdachts: Keine Verurteilung ohne Anhörung, Rechtsgrundlage oder Verteidigungsmöglichkeit. Aber die Persönlichkeitsrechte (Grundrechte), allen voran das Recht auf informelle Selbstbestimmung, werden mehr und mehr aufgeweicht. Im Gegensatz zu Behörden unterliegen private Datensammler vergleichsweise wenigen gesetzlichen Beschränkungen, die zumeist durch erschlichene Einverständniserklärungen, versteckt im Kleingedruckten, umgangen werden. Schon jetzt werden in den USA kommerziell gesammelte, personalisierte Daten bei Einstellungen herangezogen und sogar als rechtskräftige Beweise in Gerichtsprozessen anerkannt. Sie können davon ausgehen, dass alles, was jemals in irgendeiner Form digital über Sie gespeichert wurde, irgendwann gegen Sie verwendet werden könnte.

Dies sollte nahelegen, die KONTROLLE über den EIGENEN SCHATTEN zu erlangen, unbemerkten Datenabfluss zu unterbinden und die PREIS_GABE persönlicher Daten zukünftig eigenverantwortlich und selbstbewusst zu steuern. Das erfordert, die PREIS_BILDUNG im Datenhandel durch sorgsamen Umgang mit Informationen aktiv mit zu gestalten und sich keinesfalls unter Wert zu verkaufen.

In einer Gesellschaft, die Verantwortung sowie Persönlichkeitsrechte klaglos abgibt, ist dies ein frommer Wunsch. Die "Sensibilität" beginnt, wenn Werte sich in Geld ausdrücken. Geld regiert die Welt. Deswegen gilt es, den Geldkreislauf als Medium zu begreifen. Profitjäger machen es vor, indem sie ahnungslose Kunden mit kleinen Preisen und großen Gewinnversprechen locken, um wertvolle, persönliche Daten weit unter Wert einzukaufen. Unwissenheit und der Wunsch nach schnellem Geld, machen Rabatt- und Bonussysteme wie beispielsweise PAYBACK so erfolgreich. Was liegt näher als diese bekannten und erfolgreichen Verfahren zu imitieren und in ihr Gegenteil zu verkehren. Der Markt für Datenproduzenten ist längst vorhanden, die Liste potentieller Kunden lang, die Bereitschaft, hierfür Geld zu bezahlen weniger. Die Erzeuger von Daten verfügen bislang über keinerlei Möglichkeit zur Einschätzung des Marktwertes ihres eigenen Persönlichkeitsprofils. "Datenräuber" und Daten(unter)nehmer hingegen haben keinen Anlass, ihre Untersuchungsobjekte über deren WA(H)REN WERT aufzuklären, aus dem ihre Umsätze resultieren.

Der Schutz und nicht die Freigabe der eigenen Daten muss sich künftig rentieren. SELLBACK ermöglicht eine zukünftig bessere Selbsteinschätzung mit eindeutiger Bestimmung des eigenen Selbstwerts. Es ist WERT_SCHÄTZUNGS-, PREIS_BILDUNGS- und BEWUSSTSEINSINSTRUMENT ZUR WERTERMITTLUNG PERSONENBEZOGENER DATEN in einem. Hierfür stellt es kostenlos ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung. Die Erkenntnis, dass der Schutz persönlicher Daten in vielerlei Hinsicht lohnenswert sein kann, soll unter gezielter Nutzung ökonomischer Mechanismen und Strategien reifen und greifen und dem Begriff des "SELBST_WERTS" eine neue Bedeutung verleihen. Die Antwort auf PAYBACK lautet SELLBACK!

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